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Den unterschiedlichen Lebenswegen der vorgestellten Dichterinnen zu folgen, führt mitten hinein in die Überlegung, was Leben und Dichten miteinander zu tun haben: Bereits Sappho, die Dichterin aus der Antike, scheute sich nicht, all das auszusprechen, was sie im Innersten aufwühlte - die Macht patriarchalischer Traditionen, Liebe, Tod, Krieg und Frieden; Marina Zwetajewa versuchte, den Reichtum ihrer Sprache der äußeren Armut und dem politischen Unfrieden entgegenzusetzen; Else Lasker-Schüler half die Bilderwelt ihrer jüdischen Ahnen, auch in der Zeit des Nationalsozialismus nicht mit dem Träumen von einer besseren Zukunft aufzuhören; dagegen erlaubte sich Djuna Barnes scharfzüngig und ironisch einen kritischen Blick; Annette von Droste-Hülshoff war die Schriftstellerin ohne Vorbilder, ihre Texte haben vielmehr in der Literaturgeschichte Maßstäbe gesetzt; Emily Dickinson schrieb, anders als ihre romantisch-klassizistischen Dichterkollegen, gänzlich unkonventionelle Gedichte, in denen sie ihre kleine Welt zum Kosmos umgestaltete; Sylvia Plath befreite sich in ihrer Arbeit ein Stück von den anderen und von der Fessel, mit der sie sich selbst drangsalierte. Heute gilt sie als eine der wichtigsten Vertreterinnen moderner amerikanischer Lyrik.